"Den Schmerz vertraut man nur dem Freund,

das Glück teilt man mit jedem."

(Otto Ludwig, deutscher Dramatiker)

 

 

 

Mediation mit Stellvertretungen - eigenverantwortlich wieder handlungsfähig werden

 

 

Per Definition handelt es sich um einen Konflikt, wenn eine Partei sich durch (mindstens) eine andere negativ beeinflusst fühlt. Im Idealfall sind sich die Parteien bewusst, dass sie miteinander einen Konflikt haben und versuchen, diesen auch gemeinsam zu lösen. In der Praxis ist das aber oft etwas anders.

 

  • Nur eine Partei hat ein Konfliktbewusstsein. Für die andere besteht der Konflikt gar nicht.
  • Ich mag mich der anderen Partei nicht öffnen, da es als Schwäche ausgelegt werden könnte.
  • Beide Parteien sind sich des Problems bewusst, aber nur eine möchte es auch sofort lösen. Für die andere gibt es jetzt wichtigeres.
  • Ich benötige sofort eine Lösung. Die andere Konfliktpartei ist nicht greifbar oder zugegen, vielleicht ortsabwesend, verzogen oder gar verstorben.
  • Ich möchte für die Situation z.B. nach einer Trennung selbst und unabhängig von der anderen Partei Verantwortung übernehmen.
  • Die Situation ist emotional sehr belastet. Bevor ich mit der anderen Partei weiter verhandeln kann, benötige ich selbst Klarheit und Ruhe.

 

In diesen Fällen kann eine Mediation mit Stellvertretung ein konstruktives und nachhaltiges Mittel sein.

 

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es schon wirksam ist, mit einem leeren Stuhl zu arbeiten. Mit einem Gegenüber jedoch, der ebenfalls Gefühle und Bedürfnisse hat und diese auch äußert, der ebenfalls verbal und nonverbal kommuniziert, mit dem sich kallibrierte Schleifen ("Pingpong im Beziehungsstress") auch wirklich bearbeiten lassen - das ist noch einmal wesentlich effektiver. Den Platz der abwesenden Partei nimmt dabei ein Stellvertreter ein. Ich arbeite mit einem Coach zusammen, der diese Rolle insbesondere durch seine Erfahrungen mit Aufstellungsarbeiten  einfühlsam übernimmt. 

 

Natürlich wünschen wir uns in einem Konflikt, dass mich der oder die andere versteht und auf meine Wünsche eingeht: bedingungslos und als Vorleistung sozusagen. Doch Veränderungsarbeit beginnt immer in uns selbst, so hart das auch ist. Im Grunde genommen bin ich auch der einzige, dessen Denkmuster und Verhalten wirklich nachhaltig durch mich gesteuert werden können.

 

Genau diesen Ansatz verfolgt die Mediation mit Stellvertretungen. Veränderungen beginnen in uns selbst. Die Erfahrungen zeigen, dass eine Mediation auch nur mit einer Partei möglich ist. Einzig die Fähigkeit, auch einer anderen "Rolle" oder Person ein "eigenes  Leben zu geben", kommt noch hinzu.

 

 

Förderpreis für Innovative Ideen Bundesverband Mediation e.V.

 

Der Bundesverband Mediation e.V. vergab den Förderpreis für "Innovative Ideen in der Mediation" 2006 an Christoph Hatlapa und Katharina Sander für ihren Beitrag, den Sie hier als PDF-Datei lesen können.

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Mediation mit Stellvertretungen
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Mediationen mit Stellvertretungen sind insbesondere zur Konfliktberuhigung und zur emotionalen Entlastung geeignet. Sie klären den eigenen Anteil in der Situation und schaffen Raum, um selbst wieder handlungsfähig zu werden. Sie sind geeignet, auch Lösungen außerhalb des eigenen Handlungsrahmens in einem wohlwollenden und wertschätzenden Dialog zu finden.

 

Nehmen Sie gerne Kontakt auf, wenn Sie noch weitere Informationen wünschen - oder starten möchten.